Ders. Inoffizieller Mitarbeiter (IM), bis 1968 Geheimer Informator (GI), war in der DDR die MfS-interne Bezeichnung für eine Person, die dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS, auch „die Stasi“) gezwungenermaßen oder freiwillig verdeckt Informationen lieferte oder auf Ereignisse oder Personen steuernd Einfluss nahm, ohne formal für diese Behörde zu arbeiten. Die Einzelfalldifferenzierung gilt sowohl für die Überprüfung des öffentlichen Dienstes wie für die Forschung. Sie wurden in der Informationsbeschaffung eingesetzt und sollten die anderen inoffiziellen Mitarbeiter entlasten. Andernfalls wurde der Vorgang abgebrochen und archiviert oder aber in einen so genannten „Operativen Vorgang“ (OV) umgewandelt, in dem Material zur Druckausübung beigebracht oder andere IM zur Beeinflussung auf den Kandidaten angesetzt wurden.[37]. Die Stasi überwachte somit fast alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens. [8] Somit kam auf 89 DDR-Bürger ein IM. Begünstigte sind Personen, die vom Staatssicherheitsdienst wesentlich gefördert oder bei der Strafverfolgung geschont worden sind sowie Personen, die mit Wissen, Duldung oder Unterstützung des Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes sind hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiter. Wer sich dem Staat widersetzte, war eine Bedrohung für das System. Ehemalige DDR-Bürger können so erfahren, ob und wie die Stasi in ihr Leben eingegriffen hat, womöglich ohne dass sie es bemerkt haben. Darüber hinaus gibt es unzählige Videos und Tonbänder der Abhörzentralen. Sie wurden direkt zur Arbeit an operativen Vorgängen (OV) eingesetzt. [24], IMB waren besonders bedeutsame IM, die in direktem Kontakt zu vom MfS als feindlich eingestuften Personen standen und deren Vertrauen besaßen. Personen, die durch sonstige Sicherheitsleistungen die Konspiration gewährleisteten, erhielten die Bezeichnung IMK/S. 1989 zählte das Ministerium mehr als 90.000 hauptamtliche Mitarbeiter. Nach der deutschen Wiedervereinigung ermöglichte auf der Grundlage des Stasi-Unterlagen-Gesetzes der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen unter unterschiedlichen Bedingungen den vom MfS bearbeiteten Menschen und ihren Angehörigen sowie Behörden, Forschern und Journalisten den Zugang zur schriftlichen Überlieferung des MfS. Der hauptamtliche Apparat der Stasi hat im Laufe der Jahrzehnte einen gewaltigen Personalbestand aufgebaut. Jene als Deckadressen oder Decktelefon genutzten IMK, wurden als IMK/DA oder IMK/DT bezeichnet. In: Hecht, Marco; Praschl, Gerald: Ich habe Nein gesagt. Ihr Ziel: alles über das Leben des Betroffenen zu erfahren. Mit seinen zuletzt rund 189.000 Angehörigen deckte das Netz aus inoffiziellen Mitarbeitern nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche der DDR ab und bildete somit eines der wichtigsten Herrschaftsinstrumente und Stützen der SED-Diktatur. So erklärte beispielsweise die erste Leiterin der Schweriner BStU-Zweigstelle öffentlich: „Wir waren übereingekommen, dass jeder sich selbst überprüft.“ 1998 stellte sich dann heraus, dass eine Informelle Stasimitarbeiterin (laut „Spiegel“ IM „Delia“) bis zu diesem Zeitpunkt das Aktenarchiv dieser Zweigstelle leitete. Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk stellte diese Zahl 2013 in Frage, ohne jedoch eine andere Angabe zur Zahl der inoffiziellen Mitarbeiter zu machen. Möglich war das nur, weil es keine Gewaltenteilung gab, wie sie etwa in der … Die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) kümmert sich seitdem darum, die Akten zu sichern, zu archivieren und zu rekonstruieren. Über Ja-Sager und Nein-Sager. Februar 2013: 22. Mit ihren zuletzt 93.600 Angehörigen bildeten die IMS die größte Kategorie inoffizieller Informanten. Obwohl die Kontakte nicht inoffiziell waren, hatten sie doch überwiegend informellen Charakter. Bis 1968 wurden sie auch als Geheime Mitarbeiter im besonderen Einsatz (GME) bezeichnet. Sie besaßen besondere Kenntnisse (beispielsweise Experten-IM für Handschriftenerkennung oder Toxikologen), waren auf Beobachtungen und Ermittlungen spezialisiert oder in Schlüsselpositionen beschäftigt. Das Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) von 1991 regelt, dass sowohl Privatpersonen als auch Institutionen und Journalisten Einblick in die Akten nehmen dürfen. Ein Teil der inoffiziellen Mitarbeiter handelte aus politischer Überzeugung, andere versprachen sich davon Vergünstigungen oder sie wurden unter Druck gesetzt. Zuletzt verfügte das MfS über 16 bundesdeutsche IMA. Der Großteil dieser IMs war jedoch in der Bundesrepublik geboren und arbeitete aus Sympathie mit der DDR für das Ministerium für Staatssicherheit. Zu diesem Zweck wurden sie mit Geheimdienstmaterialien und Devisen ausgestattet. Aus diesem Grund plädierte der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk 2013 dafür, diese statistisch nicht als IM zu erfassen. Der BStU rechne nach wie vor, wie von Müller-Enbergs errechnet, mit einer Gesamtzahl von 189.000 IM, denen die IMK und GMS zugeschlagen werden. [30], IMS waren in sicherheitsrelevanten Bereichen (Betrieben, gesellschaftliche Einrichtungen, Forschungs- und Bildungsstätten sowie staatliche Institutionen) beschäftigte Personen, die über das Verhalten von Personen berichteten. Diese Aufgaben konnten vom IMA dauerhaft, zeitweise oder einmalig durchgeführt werden. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Alle Gewalt ging vom Staat aus. Bespitzelung, Überwachung, Unterdrückung – der Staatssicherheitsdienst, kurz Stasi, war die Kehrseite der DDR. Diese waren in der Regel keine IM. Dies waren in der Regel Personen in Schlüsselpositionen, also meist Führungskräfte. Als Motive für die Kooperation werden vor allem politische Ideale genannt. Sie stand der SED-Führungsspitze nahe und handelte weitgehend autark, wenn es darum ging, verdächtige Regimegegner auszuschalten. In Müller-Enbergs’ Hochrechnung seien aber Personen, die unter verschiedenen Decknamen und IM-Kategorien geführt wurden, mehrfach in die Statistik eingegangen. Dies konnten beispielsweise Nachbarn von sicherheitsrelevanten Objekten sein. Vereinzelt wurden auch konspirative Wohnungen und Objekte als IMK registriert, wenn hauptamtliche und inoffizielle MfS-Mitarbeiter diese mit fiktiven oder echten Personaldaten (beispielsweise als Nebenwohnung) anmieteten. November 1989 zunächst umbenannt – in "Amt für Nationale Sicherheit". Vorrangig betraf dies Kontakte zu bundesdeutschen Journalisten, um Informationen in die dortigen Medien zu lancieren. In Reihen der Katholischen Kirche in der DDR hat es insgesamt knapp 400 IMs gegeben. Juni 1953, dem Mauerbau oder der deutsch-deutschen Entspannungspolitik sprunghaft an. Aus diesem Grund habe das MfS 1987 knapp 10.000 IM-Vorgänge als so genannte Karteileichen archiviert. Dieter Herberg, Doris Steffens/Elke Tellenbach: Vgl. 30 Jahre Mauerfall – Der lange Weg zur Einheit. Das MfS selbst habe die Zahl seiner IM 1988 intern mit 110.000 angegeben. Ebenso habe das MfS viele Personen erfasst, die in der Praxis gar nicht berichtet hätten. Geld habe offenbar nur eine untergeordnete Rolle gespielt, auch erpresste Zusammenarbeit mit dem DDR-Spitzelapparat sei selten gewesen. [16] Die größte IM-Dichte wiesen die Bezirke Cottbus, Schwerin und Magdeburg auf, die geringsten Berlin, Halle und Leipzig. Es galt als das "Schild und Schwert" der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Spiegel Online vom 21. Aus dem aufgeblähten Überwachungsapparat lässt sich schließen, dass die DDR-Führung nur wenig Zustimmung fand und der eigenen Bevölkerung misstraute. Alle diese Maßnahmen sollten Systemkritiker einschüchtern. [12] Die Debatte um die Zahlen hat mit der Klarstellung des BStU und dem Verweis auf die Solidität der Zahl von 189.000 IM eine gewisse Beruhigung erfahren. So erhielten Personen, die dem MfS konspirative Wohnungen, Zimmer oder Objekte bereitstellten, mit dem vorherigen Kürzel KW (konspirative Wohnung) oder KO (konspiratives Objekt). Juli 2003, ARD- Chat mit Marianne Birthler. [6] Ihre Zahl stieg im Kontext innergesellschaftlicher Krisen wie dem 17. [34] Darüber existierte eine etwa 3500 Personen umfassende Gruppe an Hauptamtlichen Führungs-IM (HFIM), welche unter einem Scheinarbeitsverhältnis in einem „Verantwortungsbereich“ ohne arbeitsrechtliches oder militärisches Dienstverhältnis für das MfS tätig waren und bezahlt wurden. Besonders stark vertreten war die Gruppe der 25- bis 40-Jährigen (Anteil zwischen 30 und 40 %, gegenüber 24 % in der gesamten DDR-Bevölkerung), die Zahl der Rentner und der unter 25-Jährigen war vergleichsweise gering. Die Stasi-Mitarbeiter verbreiteten Gerüchte, um Beziehungen zu Freunden und Kollegen zu belasten. [17], Der überwiegende Teil der inoffiziellen Mitarbeiter war im Inland tätig. In der von 1980 bis 1989 gültigen Richtlinie 1/79[23] des Ministers für Staatssicherheit, Erich Mielke, wurden die Arbeit der IM geregelt und die folgend genannten Kategorien festgelegt. Das Ministerium für Staatssicherheit wurde zwar am 17. Sie zählte in den 1980er Jahren 90.000 hauptamtliche und zusätzlich etwa 160.000 inoffizielle Mitarbeiter. Ärzte als inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (Berichte und Studien 54), Göttingen 2007; Müller-Enbergs, Helmut. An Universitäten oder Akademien sollten sie beispielsweise Forschungstendenzen und wissenschaftliche und administrative Mängel aufdecken. Es gab jedoch weitere Informanten und Kooperationspartner. Von besonderem Interesse für das MfS waren hierbei Personen, die oppositionellen Gruppen angehörten oder kirchliche Funktionen bekleideten. Decknamen von Mitarbeitern des Staatssicherheitsdienstes (hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiter) werden nicht anonymisiert. [27], IME waren IM, die vom MfS für spezielle Aufgaben eingesetzt wurden. So wird geschätzt, dass das MfS (einschließlich der HV A) zuletzt rund 3.000 inoffizielle Mitarbeiter im „Operationsgebiet“ Bundesrepublik sowie 300 bis 400 IMs im westlichen Ausland beschäftigte. [27], IMK wurden vom MfS für verschiedene logistische Aufgaben eingesetzt. [35] Zusätzlich setzte die Hauptverwaltung Aufklärung 26 FIM im Bundesgebiet ein. Die Aufgabe der Stasi war es, jegliches Verhalten zu unterbinden, das der Regierung gefährlich werden konnte. Die Stasi-Mitarbeiter erteilten Hausverbote oder beschlagnahmten den Personalausweis, um eine Ausreise zu verhindern. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern verfügte die Stasi über ein Heer von informellen Mitarbeitern. Sie sollten Verdachtsmomente frühzeitig erkennen, vorbeugend und schadensverhütend wirken und wesentliche Beiträge zur Gewährleistung der inneren Sicherheit in ihrem Verantwortungsbereich leisten. So gab es IMs in vielen regimekritischen Gruppen und Organisationen, wie etwa in Künstler- und in Kirchenkreisen, sodass das MfS über die meisten Aktivitäten „feindlich-negativer Personen“ informiert war. Offizielle Zusammenarbeit pflegte das MfS vor allen mit Nomenklaturkadern. Sie erzählten diesen etwa, dass der Betroffene alkoholabhängig, homosexuell oder rechtsextrem sei – oder, besonders perfide, dass er Kontakte zur Stasi pflege. Bis 1968 wurden sie als Geheime Hauptinformatoren (GHI) bezeichnet. [7] 2010 errechnete eine Studie von Helmut Müller-Enbergs für das Jahr 1989 die Zahl von 189.000 inoffiziellen Mitarbeitern. Am 5. Inoffizieller Mitarbeiter (IM), bis 1968 Geheimer Informator (GI),[1] war in der DDR die MfS-interne Bezeichnung für eine Person, die dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS, auch „die Stasi“) gezwungenermaßen oder freiwillig verdeckt Informationen lieferte oder auf Ereignisse oder Personen steuernd Einfluss nahm, ohne formal für diese Behörde zu arbeiten. Stichproben aus Karteien in Rostock und Saalfeld zeigen, dass etwa 18 % bzw. [41][42], Inoffizieller Mitarbeiter mit besonderen Aufgaben (IMA), Inoffizieller Mitarbeiter der Abwehr mit Feindverbindung oder zur unmittelbaren Bearbeitung im Verdacht der Feindtätigkeit stehender Personen (IMB), Inoffizieller Mitarbeiter im besonderen Einsatz (IME), Inoffizieller Mitarbeiter zur Sicherung der Konspiration und des Verbindungswesens (IMK), Inoffizieller Mitarbeiter zur politisch-operativen Durchdringung und Sicherung des Verantwortungsbereiches (IMS), Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit (GMS). Waren dem MfS solche Verbindungen bekannt, wurde versucht, die Person – ggf. Februar 2007 (BGBl. Bei der Einrichtung der BStU-Behörde wurden ganz offiziell auch zahlreiche hauptamtliche MfS-Mitarbeiter, aber unerkannt auch ungezählte inoffizielle Mitarbeiter eingestellt. Er veranlasste, dass ein umfassendes Überwachungssystem in der DDR eingerichtet wurde. [21], Bei den Informationen handelte es sich in der Regel um Berichte über das Verhalten von Personen aus dem persönlichen oder beruflichen Umfeld des inoffiziellen Mitarbeiters. Die Struktur der Stasi entsprach dem Staats- und Gesellschaftsaufbau – … Am 3. Ein „Staat im Staate“, der sich seit seiner Gründung 1950 zu einem weitverzweigten Überwachungs- und Repressionsapparat entwickelte und kurz vor dem Fall der Mauer 1989 zwischen 200.000 und 250.000 hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiter zählte. Ansprachen mit offiziellen Partnern konnten in das Schicksal von Menschen eingreifen, und zu Schwierigkeiten bei der Karriere oder in Reiseangelegenheiten führen. [28] Im Juni 1988 zählte das MfS 7375 IME. Die Stasi-Mitarbeiter erteilten Hausverbote oder beschlagnahmten den Personalausweis, um eine Ausreise zu verhindern. Den Stasi-Mitarbeitern gelang es dennoch, vorher einen Großteil der Akten zu vernichten. 5,9 % der Bevölkerung als überwiegend gesprächsbereite AKP erfasst waren. Psychologie und Psychiatrie im Dienste der Stasi. Minister für Staatssicherheit war zunächst Wilhelm Zaisser (1950 bis 1953), gefolgt von Ernst Wollweber (1953 bis 1957). Unter dem Decknamen eines IM wurden auch Sammelakten geführt, die Berichte und Befragungen von Personen enthielten, die selbst keine IM waren. In: Behnke, Klaus; Fuchs, Jürgen (Hrsg. [6] Das Einführen einer veränderten IM-Richtlinie zum Ziel einer weiteren Professionalisierung führte Ende der 1970er Jahre zu einer leicht sinkenden Anzahl von inoffiziellen Mitarbeitern. Januar 1990 stürmten DDR-Bürger die Stasi-Zentrale in Berlin, um die massenhafte Vernichtung der Stasi-Akten aufzuhalten. Weill, Francesca. Alle diese Maßnahmen sollten Systemkritiker einschüchtern.